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Gen-Fleisch in der Bratwurst

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Der Ruf der Thüringer Bratwurst ist in Gefahr. Ein Großteil der für sie geschlachteten Schweine wird heute schon mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert. Künftig soll auch noch Gen-Mais in den Futtertrog kommen.

GOTHA. Bratwürste von Schweinen, die mit genetisch verändertem Futter aufgezogen wurden, sind in Thüringen die Regel und nicht die Ausnahme. „Wir kommen nicht dagegen an“, sagt Horst Schubert als Geschäftsführer des Herkunftverbandes Thüringer und Eichsfelder Wurst. Konventionelles Futter sei zu teuer und, im Falle der Sojabohne, auf dem Markt kaum noch zu bekommen, erklärt Thüringens oberster Wurst-Chef.

Einen Imageverlust der Bratwurst fürchtet er jedoch selbst dann nicht, wenn künftig der in Thüringen angebaute Gen-Mais verfüttert wird. „Die Verbraucher müssen umdenken“, findet Schubert. Auch das eingetragene regionale Herkunftszeichen bei der Europäischen Union, das die Thüringer Bratwurst mit der Münchner Weißwurst oder den Spreewälder Gurken auf eine Stufe stellt, wird man behalten. Die Zertifizierung verlangt lediglich, dass das Thüringer Schweinefleisch im Freistaat verarbeitet wird. „Womit die Tiere gefüttert werden, das lässt die Prüfung offen“, erklärt des Chef des Herkunftsverbandes.

Die Innung des Thüringer Fleischerhandwerks fürchtet dagegen Umsatzeinbußen, wenn Gen-Mais in großem Stil an Schweine verfüttert wird. „Die Verbraucher sind sensibel“, sagt die Geschäftsführerin des Verbandes, Helgard Anding.

Die rund 420 Fleischer im Freistaat bemühten sich um Qualität. Kaum einer habe aber noch eigene Tierhaltung. Sie bezögen ihr Fleisch vom Schlachthof oder nutzten Lohnschlachtungen. „Bei dem, was in den Futtertrog kommt, müssen wir unseren Bauern vertrauen“, sagt Helgard Anding.

Eine Alternative zur herkömmlichen Bratwurst bietet die Thüringer Land Wurst- und Schinkenspezialitäten GmbH aus Gotha an. Sie stellt seit Jahresbeginn eine Bio-Bratwurst her. Langfristige Lieferverträge sollen sicherstellen, dass das Schweinefleisch aus ökologischer Tierhaltung nicht ausgeht, erklärt Geschäftsführer Uwe Rübsam. Man könne dabei aber nicht ausschließlich auf Thüringer Erzeuger setzen.

Unterdessen planen Bauern aus dem Freistaat den großflächigen Anbau von Gen-Mais. Zwischen Gierstädt und Großfahner soll der gegen den Maiszünsler unempfindliche Mon810 in diesem Jahr auf 18 Hektar wachsen. Seine Aussaat könnte wegen des milden Wetters in wenigen Wochen beginnen. Ist der Mais reif, will ihn die Agrarprodukte Großfahner e.G. zu Tierfutter verarbeiten. Doch die Proteste der Bürger wachsen. Sie sammeln Unterschriften gegen das geplante Gen- Maisfeld, das zudem in einem Vogelschutzgebiet liegt.

Heute findet in Gotha eine Bürgerversammlung statt. Der Gen-Mais-Bauer Robert Scheringer ist dazu eingeladen.

gefunden bei: Thüringer Allgemeine

Written by genfood

13.März.2008 um 10:00

Veröffentlicht in Allgemein

4 Antworten

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  1. Ich als gebürtiger Thüringer möchte weiterhin im grünen Herz Deutschland leben nicht im „Gen“ Herz Deutschlands. Deutschland und explizit Thüringen müssen GVO-Frei bleiben, dass fordere ich und unsere BI „Gentechnikfreie Region Fahner Höhe“ (Gierstädt&Großfahner 18ha Mon 810 geplant)

    Gunther Fleischmann

    13.März.2008 at 17:10

  2. die homepage ist leider nicht ganz korrekt sie lautet http://www.bi-fahner-hoehe.de.vu Danke

    Gunther Fleischmann

    13.März.2008 at 17:11

  3. Hallo !
    Nicht nur Thüringen, ganz Europa muss frei von GVO bleiben. Meine Familie, Freunde und Bekannte wollen keine Gentechnik weder auf ihren Tellern noch auf den Feldern, sie kaufen gezielt GVO freie Waren mit der Kennzeichnung „OHNE GENTECHNIK“.
    Schade um die Thüringer Bratwurst.

    KHA

    9.April.2008 at 17:24

  4. Schade um die Thüringer und Eichsfelder Fleisch und Wurstwaren.

    Aber ich muss widersprechen, es gibt genügend GVO-freie Futtermittel und auch Viehzüchter und Fleischverarbeiter die das wissen und zu ihrem Vorteil nutzen.

    Denn über 80% der Deutschen lehnen GVO auf Feldern und Tellern ab und achten auf „Gentechnik frei“.

    Bitte hier informieren: http://www.zivilcourage-vogelsberg.de/index.php?option=com_artforms&formid=2&Itemid=53

    Karl

    16.April.2008 at 14:04


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